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Aktion „Stolpersteinputzen“

Aktion „Stolpersteinputzen“

Das Kaiserin-Friedrich Gymnasium gedenkt und nimmt an der Aktion „Stolpersteinputzen“ teil

„Wo ist die Nachbarin oder die Kinder, die noch heute Nachmittag auf dem Spielplatz gespielt haben? Warum stürmt die Gestapo das Haus in der Kisseleffstraße und warum stehen immer mehr Wohnungen leer?“ 

 

All diese Fragen mussten sich die BürgerInnen stellen, als im Jahre 1942 Bad Homburger jüdischer Abstammung von den Nazis deportiert und in den Konzentrationslagern Treblinka, Majdanek und Auschwitz ermordete wurden. 80 Jahre ist das nun her und die Initiative Stolpersteine gibt diesen Unglücklichen ein Gesicht mitten auf den Trottoiren Bad Homburgs. 

 

Bad Homburger Schulen erinnern in dieser Woche an die Deportationen.

Die SchülerInnen der siebten Klasse aus dem Religionsunterricht verlesen die Biographien von Judith Kaiser, Ludwig Neumeier, Familie Herz, Sophie Klieneberger und Anna Schönemann, putzen die Stolpersteine und gedenken mit der Niederlegung von weißen Rosen, angeleitet und begleitet durch Herrn Juretzek, Initiator der „Initiative Stolpersteine“ und ihrer Lehrerin Anne-Marie Holstein, die Bad Homburger Stolpersteine.

 

Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) kümmert sich regelmäßig um den Bereich der unteren Promenade und der Innenstadt. Diesmal am 8.7.22 begann alles um 11.30 Uhr am Agnon-Denkmal. Der Weg führte durch die Kaiser-Friedrich-Promenade, die Kisseleffstraße und die Untere Louisenstraße in die Schöne Aussicht. Annas Ehemann Julius Schönemann war von 1913 bis 1929 Rektor des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums.

 

Wolfram Juretzek, der mit Imrich Donath von der jüdischen Gemeinde im Jahr 2014 die „Initiative Stolpersteine“ in Bad Homburg gegründet hatte, schildert den Gedanken Gunter Demnigs, der die zehn mal zehn Zentimeter großen Messingwürfel seit Jahren verlegt. Sie tragen den Namen der Verfolgten, Geburts- und Sterbejahr, soweit bekannt den Ort und werden vor dem letzten freiwillig gewählten Wohnsitz im Pflaster installiert. 15000 dieser Gedenksteine, die als größtes Flächendenkmal für ermordete Juden gelten, hat Demnig in Deutschland und 17 weiteren Ländern verlegt.

 

Das KFG wird zur diesjährigen großen Stolpersteinverlegung, deren Termin Künstler Gunter Demnig der Initiative Stolpersteine noch mitteilt, zur Abendveranstaltung mit Nachfahren der Familie Ackermann einladen.

 

Am Montag, den 11. Juli, hatte die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) einen Erinnerungsgang um 17 Uhr am Bahnhof einberufen und diesen gemeinsam mit den SchülerInnen des KFG und deren musikalischer Begleitung gestaltet, der bis zum Stolperstein von Helene Adler, deren Enkelin Lauren Lefitz ist, in die Wallstraße führt.

Anne-Marie Holstein 

 

 
 
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