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Auf den Spuren der Ruhe – Der Schabbat

Auf den Spuren der Ruhe – Der Schabbat

Im Alltag vergessen wir allzu oft, wie es wäre, wenn wir mal nichts zu tun hätten – Keine Klausuren, kein Alltagsstress, keine permanente Ablenkung durch die Medien und einfach eine Zeit, die wir einfach gemeinsam mit der Familie und wunderbaren Speisen verbringen könnten. Wie wäre das, fragt die ehemalige Lehrerin die Kurse im Hofcafé.

Lea Fleischmann, geborene Frankfurterin jüdischen Glaubens, besucht das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium am Mittwoch, 10.05.2023, und kommt dabei mit einem Koffer bepackt aus ihrer Wahlheimat Jerusalem. Aus diesem Köfferchen packt die beeindruckende Frau sämtliche Gegenstände heraus, unter anderem eine Thorarolle, einen Thorazeiger und ein Gebetstuch. Frau Fleischmann nimmt die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse und der katholischen Religionskurse aus der Q2 von Frau Biehler und Frau Holstein mit auf eine Reise zum wöchentlichen Schabbat, dem heiligen Tag der Juden. 

Sie zeigt den Jugendlichen, welchen Sinn dieser besondere Ruhetag hat, der am Freitagabend beginnt und welche Rituale in Israel und in der Diaspora von liberalen und orthodoxen Gläubigen zelebriert werden. Fleischmann betont die Wichtigkeit „abschalten“ zu können, den Fokus auf die Familie zu legen. „Wenn wir so weitermachen in dieser digitalisierten und schnellen Welt und uns keine Pause gönnen, laufen wir auf einen Abgrund zu“ postuliert die gestandene Dame aus Israel scharf. Sie plädiert auch an Nicht-Juden für einen Tag in der Woche, in der man die Seele baumeln lassen kann und ankommen kann. In Israel fange man daher schon Tage vorher mit der Planung an, koche das Essen vor. 

In dem 90-minütigen Treffen spricht sie aber auch über ihre eigene Vergangenheit in Deutschland als Kind und Studentin aus Frankfurt, warum sie nach Jerusalem ausgewandert ist und welche Probleme sie anfangs mit der zu erlernenden hebräischen Sprache hatte. Sie sei nicht da, um über den Holocaust zu sprechen, sondern möchte den Jugendlichen das lebendige heutige Judentum aufzeigen und Kinder und Jugendliche inspirieren, das Leben bewusster wahrzunehmen an einem Tag der Ruhe – ob durch Religiosität inspiriert oder eben durch einen spirituellen Lebensstil. All das könnte man im Schabbat finden. Schabbat schalom. 

Vielen Dank an Frau Holstein für die Organisation der Veranstaltung mit Frau Fleischmann. 

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