Emigrant, Unternehmensberater, Bad Homburger. Herr Michael Oppenheim, im Jahr 1934 in Hildesheim geboren, blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Er berichtete von diesem Leben vor Schülerinnen und Schülern des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums in farbigen Eindrücken und packenden Schilderungen: wie es seiner Familie in der Nazizeit nur aufgrund eines Hauptgewinns in einer amerikanischen Lotteriegewinns gelungen ist, eine Einreiseerlaubnis in die Vereinigten Staaten zu bekommen, wie schwer es der Vater in den ersten Jahren hatte, eine Arbeit zu finden und die Familie durchzubringen, wie Herr Oppenheim selbst schließlich erfolgreich die Schule absolvierte, Betriebswirtschaft studierte und danach eine erfolgreiche Karriere startete, die ihn immer wieder den Atlantik zwischen den USA und Europa überqueren ließ.
Als wahrer Weltbürger fand er seine Heimat schließlich in Bad Homburg.
Herr Oppenheim gab den Schülerinnen und Schülern gleichfalls Einblicke in ein wesentlich säkular geprägtes jüdisches Umfeld, das gleichwohl gekennzeichnet war und ist von einem klaren jüdischen Selbstbewusstsein. Als Sohn einer christlichen Mutter, die die Kinder gleichwohl in jüdischer Tradition großzog, kann er anschaulich auch von diesen Lebenserfahrungen berichten.
Die Schülerinnen und Schüler wollten schließlich wissen, worauf es seiner Ansicht nach ankomme, um die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen. Neben einer soliden Ausbildung nannte Herr Oppenheim vor allem die Offenheit gegenüber Menschen und neuen Situationen, die einem Wege und Gelegenheiten eröffne.
Als besonderes Geschenk sahen es die Schülerinnen und Schüler wie auch ihr geschätzter Gast an, dass es endlich wieder möglich sei, bei strenger Wahrung der coronabedingten Einschränkungen, Gäste persönlich an der Schule begrüßen zu können.