Nach einer mehrjährigen Pause konnte in diesem Jahr zum ersten Mal erneut eine gesamte Q2-Stufe zur traditionellen Weimar- und Buchenwaldfahrt aufbrechen. So besuchte der ganze Jahrgang vom 26. bis 27. Juni zunächst einen der bedeutendsten Orte deutscher Kultur sowie eine Gedenkstätte der dunkelsten Abgründe deutscher Geschichte.
Die Exkursion begann früh morgens um 5:40 Uhr. Von der Schule aus machten sich die Schülerinnen und Schüler in insgesamt vier Reisebussen gemeinsam mit ihren Deutsch- und Geschichtslehrern auf den Weg nach Weimar. Bei schönstem Sommerwetter in Weimar angekommen begannen manche Deutschkurse mit ihren selbstorganisierten Stadtführungen, während andere zunächst das Goethehaus sowie das angeschlossene Museum besuchten.
Die Ausstellung basiert auf verschiedenen Aspekten von Goethes Leben, gegliedert in Stichwörter wie „Liebe“ und „Genie“. Auf halbem Wege durch die etwa einstündige Führung gab es unter anderem eine Datenbank mit den gesammelten Werken Goethes zu bestaunen, in der man die Verwendung einzelner Worte nachverfolgen konnte. Originale Gewänder Goethes und Büsten von ihm und Schiller waren unter anderem Teil der Führung.
Die in den vorherigen Deutschstunden verteilten Referatsthemen für die Stadtführung vereinten literarische, historische, künstlerische und auch architektonische Themen, welche einen breiten Überblick über die hohe kulturelle Bedeutung der Stadt Weimar ermöglichten. Bei über 30 Grad im Schatten durften jedoch auch die Pausen im Park an der Ilm oder der historischen Altstadt nicht zu kurz kommen.
Die detaillierte Beschäftigung mit den Hochphasen deutscher Kultur machten den Kontrast zum kommenden Tag nur noch intensiver. Am Donnerstagmorgen ging es mit den Reisebussen weiter zur KZ Gedenkstätte Buchenwald, welche sich nur wenige Kilometer vor den Toren der Stadt lauf dem Ettersberg befindet.
Aufgeteilt auf ihre Geschichtskurse starteten die Schülerinnen und Schüler mit einer Führung durch das ehemalige Konzentrationslager und besuchten anschließend die Dauerausstellung, welche bedrückende Details der dort stattgefundenen Verbrechen des NS-Regimes zeigten.
Die jeweilige Besichtigung gestaltete sich sehr individuell. Während manche Guides eher aus historischer Sicht die großen Zusammenhänge und Abläufe im Fokus hatten, standen bei anderen eher Einzelschicksale der Häftlinge im Vordergrund. In jedem Fall wurden die Schrecken der NS-Verbrechen für die Schülerinnen und Schüler auf eine Art und Weise greifbar und anschaulich aufgezeigt, die normaler Unterricht in den Klassenräumen niemals leisten könnte.
Insgesamt war die jährliche Exkursion für viele Schülerinnen und Schüler sehr lehrreich, aber auch emotional und bewegend. Der Besuch Weimars sowie des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald wird den Teilnehmern sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.