Finissage am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium: Pilze als Kunst und Netzwerk
Am Donnerstag, den 15. Mai 2025, verwandelten sich Teile des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums Bad Homburg in kleine, lebendige Ausstellungshallen: Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 präsentierten bei einer Finissage die Ergebnisse eines außergewöhnlichen Kunstprojekts in Kooperation mit dem Museum Sinclair-Haus. Unter dem Titel „Kunst und Natur“ hatten sich insgesamt 185 Jugendliche im Kunstunterricht intensiv mit der faszinierenden Welt der Pilze auseinandergesetzt – inspiriert von der aktuellen Ausstellung „Pilze – Verflochtene Welten“ im Museum.
Die entstandenen Werke, die bei der Finissage vor dem Schulsekretariat im ersten Obergeschoss sowie im Foyer der Aula präsentiert wurden, reichten von detailreichen Zeichnungen bis zu raumgreifenden Installationen – und zeigten, wie kreativ und differenziert die Schülerinnen und Schüler das Thema aufgegriffen hatten. In einer kurzen Vorstellrunde erklärten sie ihre Arbeiten, die durch gemeinsame Museumsbesuche und die Begleitung durch zehn Künstlerinnen und Künstler des Museumsteams entstanden waren.
Besonders war in diesem Jahr auch die klassenübergreifende Zusammenarbeit: Sechstklässler hatten eigene Pilzobjekte gestaltet, mit denen sie Holzskulpturen „bewachsen“ ließen, die von Oberstufenschülerinnen und -schülern der Q3 gefertigt worden waren. So entstand ein stufenübergreifendes Kunstprojekt – ganz im Sinne der Vernetztheit, für die Pilze als Symbol stehen.
So spiegeln die künstlerischen Arbeiten nicht nur ästhetische Kreativität wider, sondern greifen auch biologische Erkenntnisse auf: Pilze bilden unterirdische Netzwerke, sogenannte Myzelien, über die sie Pflanzen miteinander verbinden und Nährstoffe austauschen – ein lebendiges Sinnbild für Gemeinschaft und oft unsichtbare Kommunikation. Genau diese Verbindung aus wissenschaftlicher Faszination und künstlerischer Interpretation macht das Projekt so besonders.
Zur Finissage waren neben Schulleiter Jochen Henkel auch zahlreiche Kunstlehrkräfte sowie Vertreterinnen des Museums Sinclair-Haus anwesend, darunter Kristine Preuß (Leiterin Kunstvermittlung), Ann-Cathrin Agethen (Referentin für Kunstvermittlung) und die mitwirkende Künstlerin Kristina Becker. Henkel lobte in seiner Ansprache die langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Museum: „Es ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler über den Tellerrand hinausblicken und kulturelle Angebote in der Stadt wahrnehmen. Dieser Austausch ist für alle Beteiligten sehr bereichernd.“
Das Projekt hat nicht nur beeindruckende Kunstwerke hervorgebracht, sondern auch eindrucksvoll gezeigt, wie Bildung, Kunst und Natur sich miteinander verweben lassen – ganz im Sinne der „verflochtenen Welten“, die Pilze repräsentieren.
Axel Beek