KFG-Schülerinnen und -schüler gestalten Festakt und Gesprächsrunde aktv mit
Beim 40. Jubiläum des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg waren auch Schülerinnen und Schüler des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums aktiv in die beiden Veranstaltungen eingebunden.I m Rahmen der offiziellen Festaktes präsentierten unsere Schülerinnen und Schüle jene bisher beliehenen großen Persönlichkeiten der Literaturszene wie beispielsweise Ulla Hahn und Peter Härtling, aber auch Künstler wie Wolf Biermann, der den Hölderlin-Preis mit den Worten „Höchste Zeit, dass ich diesen Preis bekomme“, entgegennahm, und blickten mit denkwürdigen Zeilen ehemaliger Preisträger auf die 40-jährige Geschichte der Auszeichnung zurück. Musikalisch umrahmt wurde das Programm ganz hervorragend vom Kammermusikensemble des KFGs unter der Leitung von Regina Möller.
Vor dem offiziellen Festakt gab es eine Begegnung mit den Preisträgern bei der sechs Oberstufenschülerinnen und Schüler aus den Deutsch-Kursen von Frau Salus-Flohr und Herrn Lembach die Preisträger Leif Randt und Sonderpreisträgerin Anna Yeliz Schentke interviewten. Hier der Text von Ulrike Koberg (Taunus Zeitung, 05.06.2023):
„Die diesjährige Friedrich-Hölderlin-Preisverleihung begann mit einem Novum. Damit das Publikum Preisträger Leif Randt und Förderpreisträgerin Anna Yeliz Schentke vor dem Festakt in der Kirche etwas näher kennenlernen konnte, stellten Jury-Vorsitzende Sandra Kegel (FAZ) und Kulturamtsleiterin Dr. Bettina Gentzcke die beiden Schriftsteller in einer Veranstaltung unter dem Motto „ Begegnung mit den Preisträgern“ vorab kurz vor. Anschließend beantworteten diese rund zwei Stunden lang die Fragen der beiden Deutsch-Kurse von Frau Salus-Flohr und Herrn Lembach. Lilly Maric, Alexandro Moldovan, Elias Huber, Sophia Schäfer, Rani Juranek und Anna-Katharina Nimcke hatten sich zusammen mit ihren Kursmitgliedern intensiv auf die Werke von Randt und Schlentke vorbereitet, fragten nach der Verbindung der beiden zu Hölderlin und wollten u.a. deren Meinung zur Nutzung und Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) für das zukünftige literarische Schreiben wissen.
Sowohl Leif Randt als auch Anna Yeliz Schlentke gaben freimütig zu, bis zur Nahricht, dass sie die diesjährigen Träger des Hölderlin-Preises seien, fast keine Berührungspunkte zu Hölderlin und seinen Werken gehabt zu haben. Weder in ihrer Schulzeit noch danach. Allerdings hätten sie sich beide nach Bekanntgabe mit dem Dichter beschäftigt und in dieser Auseinandersetzung viel Neues für sich entdecken können, wenn auch nicht im Sinne Hölderlins. Dies wurde insbesondere bei den Begriffen „Heimat“ und „Natur“ deutlich. Sowohl Leif Randt als auch Anna Lena Schentke meinten, dass die Natur aus der Zeit Hölderlins heute nicht mehr in der Form existiere. Beide erklärten, dass der Naturbegriff bei Ihnen mehr den urbanen, den städtischen Raum wiedergebe. Aus diesem Grund, so Schentke, würde sie den Begriff Natur eher mit dem Begriff „Umgebung“ definieren.
Dem Einsatz von KI beim Schaffen neuer Werke stehen die beiden Preisträger sehr offen gegenüber. Randt sieht sogar die Möglichkeit, dass damit eine bessere Literatur geschaffen werden können. Die KI könne dem Autor mehrere Möglichkeiten einer Handlung vorschlagen, dieser könne sich dann für die entscheiden, die der Idee des Werkes am besten entspreche. Auch Schlentke sieht in der Anwendung der KI weniger eine Gefahr für die Literatur als vielmehr „viele neue Möglichkeiten der Produktivität“. Gefährlich dagegen, meinte Randt, könne der Einsatz von Künstlicher Intelligenz beispielsweise bei der Darstellung von Politikern werden. Und auch für die Schüler der nächsten Generation sah Preisträger Randt die Gefahr, dass die jungen Menschen nicht mehr selbst schreiben und sich ausdrücken können.“
Herzlichen Dank an alle beteiligten Schülerinnen und Schüler. Ihr habt das ganz toll gemeistert! Vielen Dank auch an Frau Salus-Flohr, Frau Möller und Herrn Lembach, die unsere Schülerinnen und Schüler sehr professionell auf die aktive Teilnahme an der Hölderlin-Preisverleihung vorbereitet haben!