Lesung mit Prof. Roland Kaehlbrandt in der Aula
Einen lehrreichen und unterhaltsamen Abend erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer bei der Lesung mit dem Sprachwissenschaftler Prof. Roland Kaehlbrandt. Hier der Pressetext von Bastian Schittler aus der Homburger Woche vom 22.06.2023:
„Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) hatte am Freitag zu einer Lesung mit Professor Dr. Roland Kaehlbrandt eingeladen, in der der Sprachwissenschaftler versuchte, die Frage zu klären: Deutsche Sprache, schwere Sprache? Kaehlbrandt war mit seinem Sachbuch „Deutsch – Eine Liebeserklärung“ zum Spiegel-Bestseller-Autor geworden. In der Aula des Gymnasiums gab Kaehlbrandt Inhalte seines Buchs wieder, es moderierte Nina Salus-Flohr, Fachsprecherin Deutsch am KFG. Bereits vor Beginn der Lesung waren zahlreiche Eltern, Schüler und Lehrer an der Schule und stießen mit einem Glas Wein oder Wasser auf den bevorstehenden Abend an. Gegen 19 Uhr nahmen alle Interessierten in der Aula Platz.
Bevor Kaehlbrandt mit seiner Lesung begann, sprach KFG-Schulleiter Jochen Henkel Begrüßungsworte. Er dankte insbesondere dem Schulelternbeirat, dem Förderverein sowie den für den Abend verantwortlichen Lehrkräften für ihr Engagement. Henkel betonte, wie wichtig es sei, auch außerschulischen Veranstaltungen in der Schule Raum zu geben. Nach diesen Worten begrüßte Nina Salus-Flohr Professor Roland Kaehlbrandt, der ihr gegenüber in einem Sessel Platz nahm. Zwischen ihnen war ein Beistelltisch mit Büchern aufgebaut. Nina Salus-Flohr befragte Kaehlbrandt zuerst zur Entstehung seines Bestsellers. Er berichtete daraufhin von seinen Erfahrungen mit der deutschen Sprache und von den Reaktionen anderer. Deutsch würde immer als schwer und aggressiv angesehen werden, so Kaehlbrandt. Damit leitete er zu seinem ersten Leseblock über, in dem er versuchte, die Frage zu klären, ob und inwiefern Deutsch eine schwere Sprache ist. Der Leseblock gestaltete sich nicht durch ein Vorlesen von Textpassagen aus dem Buch, sondern aus einer lebendigen Wiedergabe des Inhalts. Kaehlbrandt setzte die deutsche Sprache mit Legosteinen gleich.
Auch im Deutschen könne man mit Endungen wie beispielsweise „-keit“ oder „-heit“ neue Wörter bauen, ähnlich wie sich mit Legosteinen bauen lässt. Der Professor versuchte, den Blickwinkel der Anwesenden auf die deutsche Sprache zu verändern. Im Anschluss stellte Nina Salus-Flohr kurze Fragen zum Gehörten und leitete mit diesen zu Kaehlbrandts zweitem inhaltlichen Block über. In diesem versuchte Kaehlbrandt, die Zuhörer davon zu überzeugen, dass Deutsch gar nicht so hart sei wie behauptet. Dies veranschaulichte er an der Verwendung von kleinen Wörtern wie beispielsweise „bloß“ oder „halt“. Dass sein Streifzug durch die liebenswerten Wörter der deutschen Sprache gelang, bestätigten die rund 130 schmunzelnden Zuhörer. Kaehlbrandt gestaltete den Abend lehrreich, aber zugleich auch humorvoll, wodurch die Aufmerksamkeit der Zuschauer stets gegeben war. Alle lauschten dem Sprachwissenschaftler gebannt und waren amüsiert, wenn er Beispiele aus dem Alltag einer Familie brachte. Auch die im dritten Leseblock behandelte Grammatik konnte er geschickt und mit Witz näherbringen.
Im letzten Block zeigte er die Veränderung der Sprachgewohnheiten im Laufe der Zeit am Beispiel der Jugendsprache. Dass dieser Teil der Höhepunkt für die Zuhörer war, bestätigte die Lautstärke. Einige kamen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, als Kaehlbrandt versuchte, jugendliche Gespräche zu imitieren. Im Anschluss spielten zwei Oberstufenschüler des KFG einen Dialog in Jugendsprache vor, der die Zuschauer ein weiteres Mal erheiterte. In seinen Abschlussworten formulierte der Sprachwissenschaftler noch seinen Wunsch, neue Entwicklung der Sprache zu begrüßen, aber zugleich auch das Alte weiterhin zu überliefern und nicht zu vergessen. Im Anschluss an die Lesung signierte Kaehlbrandt auf Wunsch sein vorgestelltes Buch „Deutsch – Eine Liebeserklärung“.“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Prof. Kaehlbrandt für den lehrreichen und humorvoll gestalteten Abend!
Gleichzeitig bedanken wir uns bei den anwesenden Mitgliedern des Schulelternbeirates und des Fördervereins für die Übernahme der Bewirtung. An dem Abend wurde ein Gewinn sowie Spenden in Höhe von 480 Euro erzielt, die der Förderverein nun für Schulprojekte nutzen kann. Danke an alle Spenderinnen und Spender!
Schlussendlich richtet sich unser Dank an Nina Salus-Flohr für die tolle Organisation und Moderation der Lesung!
Hier einige Impressionen von der Veranstaltung. Durch Anklicken der Bilder werden diese im größeren Format dargestellt.