Zeitzeugengespräch am KFG
Am Dienstag, den 21.08.2018 bot sich dem Geschichtsleistungskurs der Q3 eine einmalige Möglichkeit, die deutsche Geschichte aus einer ganz besonderen Perspektive kennenzulernen. Herr Palchik und sein Kurs empfingen Herrn Michael Oppenheim, der sich bereit erklärt hatte, den Schülerinnen und Schülern von seinen Erfahrungen während der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs zu berichten. Herr Oppenheim wuchs als Sohn eines Juden und einer Christin zunächst in Niedersachsen auf. Wie Millionen andere Deutsche war auch die Familie des damals Dreijährigen zur Zeit des NS-Regimes aufgrund ihrer Abstammung und ihres Glaubens einer großen Gefahr ausgesetzt. Nur durch den Lotto-Gewinn einer Tante war es der Familie möglich, in die USA zu fliehen, wo Herr Oppenheim in einem kleinen Ort eine glückliche Kindheit verbrachte. Nach Beendigung der Schule, einer Offiziersausbildung und einem sehr erfolgreichen Studium führte ihn sein Beruf gleich zweimal zurück nach Deutschland, wo er heute lebt und unter anderem als Vizepräsident des “American-German Business-Club Frankfurt” tätig ist.
Nachdem Herr Oppenheim seine Biografie geschildert hatte, konnte der Kurs Fragen an ihn richten, die sich nicht nur mit seiner Kindheit und seinen Erfahrungen, sondern auch mit seiner späteren Laufbahn, seinem Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus sowie seiner Meinung zu heutigen internationalen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen sowie der Rolle der USA beschäftigten.
Für den Geschichtsleistungskurs war die Begegnung eine ungemein wertvolle Erfahrung und möglicherweise etwas Einmaliges, da sich die Chance, ein Zeitzeugengespräch über die NS-Zeit sowie den Zweiten Weltkrieg zu führen, wohl nicht mehr allzu oft bieten wird. Wir bedanken uns noch einmal bei Herrn Oppenheim und hoffen, ihn noch viele weitere Jahre als Gast am KFG empfangen zu können.
Rebecca Füller, Luchino Peiser
(Geschichts-LK Q3)