Initiiert durch Frau Dr. Bettina Gentzcke, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Bildung (2.v.r.), trafen Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Leistungskurses E auf den Schriftsteller Lucan Friedland.
In einem zweistündigen Workshop vermittelte der junge Schriftsteller Schreiben und Lesen als tägliche Praxis. Unabhängig von Vorerfahrungen oder literarischen Einflüssen sollten die Teilnehmenden anhand von Gesprächen und praktischen Aufgaben erfahren, wie erste oder weitere Schritte zur Fertigstellung eines prosaischen Textes aussehen könnten.
So verfassten die Schüler*innen einen kleinen „Brückentext“, übten sich in Satzstrukturen mit dem gleichen Anfang und schrieben mit großem Spaß an einer Gemeinschaftsarbeit mit A-Z-Worten zum Thema Liebe und Freizeit.
Lucan Friedland, der in Hildesheim und Leipzig Kreatives und Literarisches Schreiben studierte, hatte das Stipendium des Hessischen Literaturrats zum Wettbewerb „Land in Sicht: Autorenresidenzen im ländlichen Raum“ gewonnen. Seit zwei Monaten lebt er in der Hölderlin-Wohnung und arbeitet an seinem Debut-Roman.
Für unsere Schülerinnen und Schüler war der Schreibworkshop sehr bereichernd. Vielen Dank, Herr Friedland, für den Einblick in das Kreative Schreiben.
Nina Salus-Flohr
Unser Schreibworkshop mit Lucan Friedland
Neunzig Minuten, die wie im Flug vergingen
Lucan Friedland, der für zwei Monate als Stadtschreiber in der Hölderlin-Wohnung in Bad Homburg wohnt, kam am 22. September ans KFG. Wir, die Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Lk der E-Phase, hatten das Glück, dass wir den Schreibworkshop mit dem Autor durchführen konnten.
Nachdem sich Lucan Friedland uns vorgestellt hatte, waren wir an der Reihe. Lucan Friedland wollte wissen, ob und was wir gerne lesen und so berichteten wir von unseren Leseerfahrungen und Lieblingsbüchern. Anschließend fingen wir mit der ersten Schreibübung an. Wir sollten in Stillarbeit eine kurze Geschichte über eine Brücke oder einen Zaun schreiben. Das klingt jetzt erst einmal langweilig und man fragt sich vielleicht, warum sollte ich das machen, aber der Schrecken vor dem weißen Papier verlor sich und wir fingen nach einigen Minuten alle an zu schreiben. Die Texte, die dabei herauskamen, waren ganz unterschiedlich. Mal ging es um einen Ausflug mit der Familie, mal um eine Erfahrung im Leben, bei der man im übertragenen Sinn eine Brücke überqueren muss, um ein glücklicheres Leben zu führen.
Im Anschluss begannen wir die nächste Schreibübung, für welche wir sieben Mal den Satz „Ich erinnere mich an…“ vollenden sollten. Wir lasen uns die Sätze danach gegenseitig vor und stellten fest, dass viele verschiedene Erinnerungen festgehalten worden waren und sich auch die Gefühle und die Stimmung, die mit den Erinnerungen verbunden wurden, vielfältig waren. Lucan Friedland erklärte uns, dass zu jedem dieser Sätze theoretisch eine Kurzgeschichte geschrieben werden könnte und zeigte, wie einfach es doch ist, auf ein Thema zu kommen.
Für die letzte Schreibübung wurde unser Kurs in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine bekam das Thema Freizeit und die andere das Thema Liebe. Nun schrieben wir zu jedem einzelnen Buchstaben aus dem Alphabet eine Assoziation zu unserem Thema. Zum Beispiel D wie Dschungel oder F wie Familie. Die Voraussetzung für unsere gemeinsame Geschichte war, dass wir jedes Wort, welches wir zuvor aufgeschrieben hatten, in unsere Geschichte mit einbeziehen sollten. Es war sehr lustig, auf diese Weise eine Geschichte zu erfinden und aufzuschreiben. Beim Vorlesen hatten wir viel zu lachen, da die Geschichten so einige überraschende Wendungen nahmen.
Am Ende der Doppelstunde kamen Herr Henkel und Frau Dr. Grentzcke, Leiterin des Fachbereichs Kultur und Bildung, zu uns und wir machten ein gemeinsames Foto mit dem Schriftsteller.
Der Schreibworkshop war eine richtig gute Erfahrung und Lucan Friedland hat uns sehr gute und effektive Übungen gezeigt, die Impulse fürs Schreiben geben.