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Schülerinnen und Schüler informieren sich über die europäische Entwicklung

Schülerinnen und Schüler informieren sich über die europäische Entwicklung

Vortrag im Eisenhower-Saal der Goethe-Universität.

(Kn) „Je kleiner die Länder sind, je nationalegoistischer sind sie …“so lautet die nüchterne Feststellung von Prof. Dr. Hans-Helmut Kotz, Senior Fellow am Center for Financial Studies (CFS) an der Goethe-Universität Frankfurt, als er aus seiner reichhaltigen Erfahrung aus europäischen Gremien berichtete.

Ob das eine gute Voraussetzung für eine weitere europäische Integration ist, mag füglich bezweifelt werden. Der entschiedene Pro-Europäer H.H. Kotz übernahm überhaupt die Rolle des Skeptikers in der Runde des hochkarätig besetzten Podiums. Das ergab einen guten diskursiven Kontrast zu Frau Prof. Dr. Ulrike Guérot, , Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems. Ständiger Gast in vielfältigen Fernseh-Diskussionsrunden, ist Frau Guérot eine entschiedene Befürworterin eines entschiedenen Integrations-Sprunges nach vorn. Ihr Hauptargument besteht aus der Feststellung, alle Einigungsprozesse seien die Folge einer rechtlichen Gleichstellung als Staatsbürger. Dies müsse gesetzt werden. Dies generiere auch Kosten, womöglich hohe Kosten, aber es komme doch darauf an, in welchem Verhältnis die so auflaufenden Kosten zu jenen Kosten stehe, die entstünden, wenn man nichs tue. Das müsse man sich deutlich teurer vorstellen. Dr. Johannes Lindner, Leiter der Abteilung EU-Institutionen und EU-Foren bei der Europäischen Zentralbank stand ebenfalls eher auf der optimistischen Seite. Er verteidigte, wen wundert´s, die Geldpolitik der EZB und mahnte die Politik,für unangenehme Entwicklungen, die nationale Regierungen zu verantworten hätten, nicht immer EU-Institutionen abzuladen, die häufig nichts dafür könnten. Dr. Daniel Röder, Mitinitiator und Vorsitzender des Vorstands von PULSE OF EUROPE e.V. repräsentierte die gesellschaftliche Bewegung, die es im vergangenen Jahr geschafft hat, angesichts zunehmender EU-Skepsis Hunderttausende Menschen bei zahlreichen Demonstrationen zum Eintreten für Europa zu bewegen. Frau Prof. Dr. Sandra Seubert, Professorin für Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt, beleuchtete Chancen und Probleme der Integration aus politikwissenschaftlicher Perspektive.

Bei der Veranstaltung „Impulse für Europa. „Zwischen Reformnotwendigkeit und Politischer Akzeptanz”, veranstaltet vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften der Goethe-Universität (IFRA) im repräsentativen Eisenhower-Saal im Campus-West-Hauptgebäude der JW-Goethe-Universität erlebten die Schülerinnen Lukas Schobert, Daniel Ostojic und Larissa Partenheimer eine überaus spannende Diskussion. Besonders angetan hat es ihnen die argumentative Brillanz von Herrn Prof. Kotz und die enthusiastische Begeisterung von Frau Prof. Guérot. „Wenn wir die mal ans KFG kriegen könnten …“, lautete die einhellige Meinung. PW-LK Lehrer Dr. König ermunterte die Schülerinnen und Schüler, mit den Experten Kontakt aufzunehmen. Nicht immer seien die so weit weg und unerreichbar, wie man glaube. Man darf gespannt sein ….
Schnappschuss vom Podium: Dr. Daniel Röder, Prof. Dr. Hans-Helmut Kotz, Dr. Daniel Lindner

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