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Vortrag: Rechte Tendenzen stoppen

Vortrag: Rechte Tendenzen stoppen

Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Politikk und Witschaft besuchten in der vergangenen Woche  einen Vortrag zum Thema Rechtsextremismus von Manuel Glittenberg von der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik und diskutierten mit dem Referenten über die Thematik. 

Dieser Vortrag bildete die Auftaktveranstaltung zur Ausstellung  „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die im Foyer der Aula für drei Wochen von verschiedenen Klassen und Kursen rege besucht wurde.

Schulleiter Jochen Henkel, begrüßte den Gast, der den normalen Unterricht bereichern sollte. „Ihr sollt Euch nicht nur den Unterrichtsstoff aneignen, sondern auch lernen, Verantwortung in der Gesellschaft zu tragen“, so Henkel in seiner kurzen Ansprache an die Schülerschaft. Sie selbst seien es, die zukünftig die Demokratie gegen Gefahren verteidigen müssten. Dies sei eine sehr zentrale Aufgabe, berücksichtige man die jüngste Entwicklungen in Europa und der Welt.

Gastredner Glittenberg legte daher Wert darauf , den Vortag über Rechtsextremismus aus der Beteiligtenperspektive zu halten und den Jugendlichen Handlungsmöglichkeiten mitzugeben. Denn die Wahrung der Menschenrechte, dem der Rechtsextremismus gegenüberstehe, garantiere nicht der Staat, sondern die Menschen, die sich dafür einsetzten. Die Grundidee der Menschenrechte sei die Akzeptanz des Individums. Allgemein gingen Rechtsextreme davon aus, so Glittenberg, dass eine Gesellschaft nur durch einen einheitlichen „Volkswillen“ geleitet werden könne. Sie konstruierten ein völkisch-homogenes Kollektiv und Bedrohungsszenarien, in denen Menschen oder Gruppen, die nicht zum Kollektiv gehörten, eine Gefahr darstellten. Muslime würden beispielsweise aufgrund ihrer Religion diskriminiert und nicht als Teil der Gesellschaft anerkannt werden. „Die Ablehnung des Gleichheitspostulats der Menschenrechte ist ein ganz zentraler Punkt der Rechtsextremen“, fasste Glittenberg zusammen.

Bei einer weiteren Diskussionsrunde wurde der Gastredner aus dem Publikum gefragt, warum Menschen rechtsextrem würden. Darauf antwortete er, dass Rechtsextremismus von Abwägungen, Weiterentwicklung und Unsicherheit entlaste. In einer Demokratie müssten Menschen aber in Konflikt und Streitgespräch den richtigen Weg finden. Sie lernten daraus und entwickelten sich weiter. Die deutsche Demokratie habe sich auch weiterentwickelt. Mit der Reform der Staatsbürgerschaft im Jahr 2000 und der Ehe für alle 2017 habe Deutschland anerkannt, dass seine Gesellschaft vielfältig sei.

Aber auch Rassismus sei Teil der gesellschaftlichen Realität und müsse wahrgenommen werden. Dabei „ist es wichtig, sich nicht nur die rechtsextremen Akteure anzuschauen, sondern auch die Betroffenenperspektive wahrzunehmen“, meinte Glittenberg. Erst nach den NSU-Morden und dem Anschlag in Hanau seien die Betroffenen mehr in den Mittelpunkt gerückt. Zum Abschluss kamen nochmals die Schülerinnen und Schüler zu Wort. „Was können wir als Nichtbetroffene gegen Rechtsextremismus tun?“ Darauf riet Glittenberg ihnen, immer zu reagieren, wenn ihnen Rechtsextremismus begegne, ihn zu stoppen und mit Verantwortlichen wie Eltern, Lehrern und Polizei darüber zu reden. Ganz wichtig sei es vor allem, die Betroffenen zu fragen, wie man helfen könne.

Herzlichen Dank an die Friedrich-Ebert-Stiftung, die die Ausstellung sowie den Vortrag finanziert hat und uns damit viele Türen in wertvolle Diskussionen mit den Klassen geöffnet und neue Blickwinkel auf das Thema Rechtsextremismus und die damit verbundenen Gefahren für Demokratie und Menschenrechte geliefert hat.

Vielen Dank an Frau Dorfard für die Organisation der Veranstaltung.

Die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung war bereits im April 22 in der Stadtbibliothek Bad Homburg zu sehen und wurde von Schülergruppen des KFG besucht: https://www.kaiserin-friedrich.de/rechtsextremismus-nicht-mit-uns-2/

 

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