Suche
Close this search box.

KFGler schreiben tolle Weihnachtsmärchen – Wettbewerb der Stadt Bad Homburg

KFGler schreiben tolle Weihnachtsmärchen – Wettbewerb der Stadt Bad Homburg

Zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums haben beim Märchenwettbewerb der „Weihnachtsstadt Bad Homburg“ sehr erfolgreich teilgenommen: Die kreativen und spannenden Geschichten von Marie-Sophie Wagner, Lili Kubecka, Erika Roeder-Vicente, Hans Döhne, Sophie Steurer, Konstantin Drießel, Justus von Oppen, Joris Bäumler, Jonna Paal, Johannes Gregor Droege, Hinata Miyake, Erik Cepa, Christoph Kind, Emily Mustapic, Emily Vennemann, Daniel Haupt und Ana Lipovac wurden auf der Website „Weihnachtsstadt Bad Homburg“ veröffentlicht. Die tollen Beiträge unserer Schülerinnen und Schüler wurden zudem mit Gutscheinen prämiert. Alle Weihnachtsmärchen können Sie hier nachlesen, um sich auf das Weihnachtsfest einzustimmen:

https://www.weihnachtsstadt-bad-homburg.com/maerchen

 

 

Anbei drei ausgewählte Weihnachtsmärchen von Sophie Steurer, Jonna Paal und Johannes Gregor Droege:

 

 

 

Weihnachtsmarkt, Weihnachtswichtel und der Weiße Turm (Sophie Steurer)

Endlich Weihnachtszeit! Auf den heutigen Abend hatte sich die 7-jährige Johanna besonders gefreut. Ihre Eltern hatten ihr versprochen, mit ihr auf den Weihnachtsmarkt am Bad Homburger Schloss zu gehen. Der Dampflokomotive und dem Kinderpunsch fieberte sie schon den ganzen Schultag sehnsüchtig entgegen. Gegen Nachmittag machte sich die Familie fertig und spazierte los.

Kaum auf dem Weihnachtsmarkt angekommen, war Johanna vor Begeisterung schon nicht mehr zu halten. Es gab Hütten mit duftenden Seifen, Hütten, die Punsch oder leckere Crêpes verkauften und auch die großartige Dampflokomotive. Den ersten Stopp machte die Familie an einer Hütte, die alle möglichen Lavendelprodukte anbot. Das interessierte Johanna, im Gegensatz zu ihrer Mutter, relativ wenig. Ohne nachzudenken lief Johanna weiter, denn die zweite Hütte fand sie schon viel spannender. Hier gab es kleine Weihnachtswichtelfiguren, die alle bunte Kleidung an- und verschiedene Zipfelmützen aufhatten.

Auf einmal stutzte Johanna. Irgendetwas Kleines flog gerade blitzschnell hinter die Hütte, allerdings war es kein Tier, nein, es hatte eine grüne Zipfelmütze auf und glitzerte. Johanna schlich hinter die Hütte und sah verblüfft zu, wie zwei der Wichtel aus der Hütte einem anderen hinterherflogen und ihn mit einer Zuckerstange verfolgten. „Wir haben dir gesagt, dass es Ärger gibt, wenn du noch einmal unsere Mützen versteckst. Lasse, pass auf, das wirst du bereuen!“, schrie einer der bösen Wichtel, während er die Zuckerstange schwang. Johanna erkannte, dass sie dem kleinen Wichtel helfen musste, denn sonst hätte er wohl bald eine Gehirnerschütterung. „Hey, stopp!“, rief sie. Ganz verwundert, dass ein Mensch sie sehen konnte, blieben alle drei Wichtel stehen. „Wer bist du denn? Bitte, lass uns kurz in Ruhe, wir müssen noch etwas klären.“ Doch bevor der zweite Wichtel seinen Satz beenden konnte, war Wichtel Lasse schon in Johannas Jackentasche verschwunden. „Nein, tut mir leid. Ihn nehme ich jetzt mit“, erklärte Johanna den immer noch verwirrten Wichteln, als sie spürte, dass der kleine Wichtel ganz furchtbar in ihrer Tasche zitterte. Sie setzte einen strengen Blick auf, schaute die bösen Wichtel nochmals an und ging wieder vor die Hütte. „Vielen, vielen Dank!“, murmelte Lasse, als er wieder aus Johannas Tasche gekrabbelt kam, „Du hast mich aus einer wirklich brenzligen Situation gerettet! Kann ich dir irgendwie danken?“ „Nein, aber gern geschehen! Es war nett, dich kleinen Wichtel kennengelernt zu haben, aber jetzt muss ich zu meinen Eltern zurück“, erklärte Johanna.

Doch als sie sich umdrehte, sah sie ihre Eltern nicht mehr. Sie lief ein paar Hütten weiter, doch auch da war niemand. Nur fremde Gesichter, die sie ratlos anschauten. Johanna lief schon die erste Träne über die Wange, als Lasse sie leicht am Ohr zog. Dass er noch auf ihrer Schulter saß, das hatte sie ja glatt vergessen. „Ich habe eine Idee, wie wir deine Familie finden können, folge mir einfach“, beruhigte Lasse sie. Da Johanna gerade auch keine bessere Idee hatte, folgte sie dem kleinen Wichtel, bis sie vor dem Eingang des Weißen Turmes standen. „Wir gehen da hoch und von oben wirst du deine Familie sehen können!“, erklärte Lasse seinen Plan. Und tatsächlich, als Johanna oben etwas außer Puste ankam, konnte sie die Köpfe ihrer Eltern am Punschstand erkennen!

Sie hüpfte die Treppen hinunter und rannte zur Hütte. Dort fiel sie ihrem Vater um den Hals. „Endlich habe ich euch wieder“, murmelte Johanna, „Danke Lasse“, flüsterte sie dem kleinen Wichtel zu, „ jetzt hast du mich gerettet!“ Der kleine Wichtel antwortete: „Sehr gerne, jetzt sind wir quitt! Und außerdem ist so ein kleines Weihnachtsabenteuer auch echt etwas Tolles!“ Und mit einem kleinen Zwinkern verschwand der Wichtel hinter dem bunt geschmückten Weihnachtsbaum.

 

Frodolf wird zum Weihnachtsmann (Jonna Paal)

Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit, ein Weihnachtswichtel namens Frodolf, welcher ein Helfer des Weihnachtsmannes war. Er lebte mit vielen anderen Wichteln, Lebkuchenmännchen und dem Weihnachtsmann in dem Weihnachtsdorf. Frodolf, einer der Hauptwichtel, hatte gerade Feierabend und ging in seine Hütte. Ihm fiel das Poster über seinem Bett auf. Er hatte es von seinem Vater bekommen. Es zeigt einen großen, weißen Turm. „Bald werde ich vor genau diesem prachtvollen Turm stehen“, jubelte er in sich hinein, denn an Heiligabend würde er mit dem Weihnachtsmann und anderen Wichteln die Geschenke verteilen und da würden sie auch an Bad Homburg vorbeikommen, die Stadt mit dem Weißen Turm.

Schon war es soweit. Frodolf saß neben dem Weihnachtsmann auf dem Schlitten. Sie ritten durch die Luft und unter ihnen waren schon die ersten Städte zu sehen. Endlich kamen sie in Bad Homburg an! Der Weihnachtsmann verteilte die Geschenke an die Wichtel und dann zogen diese los. Frodolf verteilte rasch die Geschenke und machte sich dann auf den Weg zum Turm.

Sein Vater hatte nicht zu viel versprochen! Der Turm war höher als jeder Turm, den er je zuvor gesehen hatte. Und er war genauso schön, ja, wenn nicht sogar schöner als der Sternenhimmel!

Nach einer Weile machte sich Frodolf wieder auf den Rückweg. Doch als er am Treffpunkt ankam, waren weder Schlitten noch Wichtel noch der Weihnachtsmann in Sicht. Oh je! Frodolf wusste, dass er jetzt ein Jahr warten musste, bis wieder Heiligabend war, denn nur dann konnte er abgeholt werden.

Also spazierte er wieder zum Weißen Turm. Die Tür zum Turm war nicht abgeschlossen, sodass man einfach eintreten konnte. Frodolf lugte durch den winzigen Türspalt. Nichts! Es war vollkommen dunkel. Er ging Schritt für Schritt hinein. Als Frodolf sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, sah er die Umrisse einer Treppe. Sie führte ganz nach oben. Nun machte sie einen Bogen, und plötzlich fand Frodolf sich in einem Raum wieder. Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss und jemand machte Licht an. Auf einer Stange in der Ecke des Raumes saßen 13 pechschwarze Raben. Vor ihn trat jetzt eine alte, krumme, mit Warzen überdeckte Hexe. Er hatte sie gar nicht kommen hören. „Du wagst es, in mein Turmzimmerchen einzudringen?!“, schrie sie, überlegte einen Augenblick und sagte dann: ,,Wenn du drei Fragen, die ich dir stelle, richtig beantwortest, sage ich dir, wie du sofort wieder in dein Häuschen zurückkehren kannst. Wenn nicht, dann eben nicht. Und du wirst als Strafe so wie diese 13 Raben enden“, krächzte sie. „Ja, ich muss es wohl tun“, stammelte Frodolf. „Also gut“, grummelte die Hexe, „fangen wir an: Was ist klein, wunderschön und weiß aber überlebt den Sonnenschein nicht?“ „Das ist einfach“, erwiderte Frodolf, „die Schneeflocke!“ „Gut, machen wir geschwind mit dem zweiten Rätsel weiter: Was hat Blätter, ist aber keine Pflanze?“, fragte die Hexe. „Mmmhhh“, überlegte Frodolf, „ein Buch.“ „Das war auch nicht schwer! Letzte Frage: Was wächst in der Natur, hat keine Blätter und wird von den Menschen zu bestimmten Tagen ins Haus gestellt?“, flötete sie. „Tulpen!“, rief Frodolf. „Faaaalsch“, erwiderte die Hexe. „Adventskranz!“, rief Frodolf verzweifelt.

„Wieder falsch“, lachte sie jetzt. „Noch ein Versuch…“ „Äääähhh…“, überlegt er fieberhaft, „Tannenbaum!“ „Neeiiiinnnnn, du hast es geschafft. Hier!“ Sie überreichte Frodolf ein Papier und auf einmal standen auch 13 Wichtel vor ihm. „Du hast mich erledigt.“ Plötzlich hüllte sich eine violette Wolke um die Hexe und als sie sich auflöste, war nur noch ein kleiner Aschehaufen auf dem Boden zu sehen. Frodolf faltete das Papier auf: „Vor dir stehen 13 deiner Artgenossen. Klettert zum nächsten Vollmond um Mitternacht auf das Turmdach.“ Einer der Wichtel rief aufgeregt: „Vollmond ist noch diese Nacht! Schnell, beeilen wir uns, sonst ist es zu spät!“ Hastig kletterten sie alle auf das Turmdach und warteten gespannt bis Mitternacht. Dann ging alles sehr schnell. Ein heller Blitz und plötzlich waren sie wieder im Weihnachtsdorf am Nordpol. Vor Frodolf stand der Weihnachtsmann: “Du hast dich zwar nicht daran gehalten wieder zurückzukommen, aber dafür, dass du 13 deiner Art befreit hast, bekommst du eine ganz besondere Ehre. Wenn ich zu alt bin, um meinen Job auszuüben, wirst du mein Nachfolger und das wird schon nächstes Jahr sein.“ Frodolf und alle anderen waren sprachlos. Am Abend gab es ein großes Fest.

Und wenn Weihnachtsmann Frodolf noch nicht gestorben ist, bringt er noch heute Groß und Klein an Heiligabend fein verpackte Geschenke ins Haus.

 

Die Prinzessin im Turmzimmer (Johannes Gregor Droege)

Es war einmal zu Bad Homburg eine Prinzessin namens Eliza. Nach dem Tod des Vaters sollte Eliza Königin werden. Jedoch begehrte auch ihre böse Stiefmutter Grindel den Thron und war bereit, alles dafür zu tun. Am Tag vor der Krönung ging Grindel als Händlerin verkleidet mit schönen Ringen zu der Prinzessin. Die Ringe waren verhext und diejenige, die sie trug, fiel augenblicklich in einen tiefen Schlaf, der nur endete, wenn man den Ring abzog.

Die Alte sagte zu Eliza: „Meine Prinzessin, ich habe schöne Ringe für Euch. Ihr dürft Euch einen aussuchen, den schenke ich Euch.“ Die Prinzessin fand großen Gefallen an den Ringen und dankend steckte sie sich einen an. Sofort war sie verzaubert und fiel in tiefen Schlaf. Grindel lachte höhnisch, laut pfiff sie durch die Luft und auf der Stelle kamen dreizehn Raben geflogen. „Tragt das dumme Ding in das höchste Zimmer des weißen Turmes!“, befahl die Alte und die Raben gehorchten. Die Tür zum Turmzimmer hatte Grindel mit einem großen, goldenen Schlüssel verschlossen. Das genügte ihr aber nicht und sie beschwor drei Hindernisse herauf, damit niemand zu der Prinzessin gelangen konnte. Sieben Wochen suchte jedermann vergeblich nach Eliza, doch niemand konnte sie finden und Grindel wurde schließlich Königin. Ihre Herrschaft war das schlimmste, was dem Land je widerfahren war. Viele Jahre vergingen doch Eliza wurde nicht gefunden.

Eines Tages hörte ein Diener, ein Jüngling namens Hans, wie Grindel geiferte: „Allesamt sind sie dumm wie Esel, weiß doch keiner, dass Eliza schläft seit Jahr und Tag hoch oben im Turmgemach, weil ich sie mit einem Ring verzauberte.“ Hans rannte zum weißen Turm und wollte hinaufeilen, daran hinderten ihn aber die dreizehn Raben. „Jüngling, wohin des Weges?“, krächzten sie im Chor. Hans antwortete, er wolle die Prinzessin befreien. „An uns kommst du nicht vorbei“, war die Antwort. Hans ließ sich aber nicht abhalten. Er ging zurück in die Schlossküche und tunkte Brot in Gift, davon gab er den gefräßigen Raben, die sogleich tot umfielen.

Hans eilte die Stufen hinauf, auf halber Höhe saß ein Zwerg: „Jüngling, wohin des Weges?“ „Ich will Prinzessin Eliza befreien“, antwortete Hans. Dann wähle eine von diesen beiden Türen, du musst aber wissen, dass nur eine die richtige ist und die andere dich in den Tod führt. Eine Frage gewähre ich Dir, bedenke aber dass alle Zwerge lügen.“ Hans überlegte und fragte schließlich: „Welche ist die richtige Tür?“ Der Zwerg zeigte auf die rechte. Da wusste der kluge Hans, welche Tür er wählen musste. Hans nahm die letzten Stufen. Vor dem Turmzimmer lag ein schwarzer Kater und schnurrte: „Jüngling wohin des Weges?“ „Ich will die Prinzessin befreien“; antwortete Hans erneut. „Das wird dir nicht gelingen, denn ich wache über den Schlüssel!“, fauchte der Kater. Hans zog davon, kehre abere bald zurück mit einem großen Sack. Den öffnete er und heraus sprangen hundert graue Mäuse. Der Kater, der schon lange keine Maus mehr gefressen hatte vergaß sogleich den Schlüssel und musste die Mäuse jagen. Hans öffnete die Tür und fand die Prinzessin schlafend. Er nahm den Ring vom Finger und Eliza erwachte.

Eliza wurde Königin und heiratete ihren klugen Retter, sie lebten glücklich bis an ihr Ende. Grindel aber wurde in den Hexenturm gesperrt und wenn sie nicht gestorben ist, dann tobt sie dort noch heute herum.

 

 

Nach oben scrollen