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Zeitzeugin am KFG

Zeitzeugin am KFG

Geschichte erleben – Holocaust-Überlebende Eva Szepesi zu Besuch am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium

 

„Ihre Erlebnisse haben uns sehr berührt und auch geschockt“

„Wir waren zutiefst beeindruckt über Ihren Mut, uns Ihre Geschichte zu erzählen.“

Dies sind Auszüge aus den Reaktionen der SchülerInnen der Klasse 7e des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums auf ihr Zeitzeugengespräch mit Eva Szepesi Ende Juni 2022. Geschichtliche Ereignisse wie den Holocaust durch Augenzeugen zu erleben, ist eine Erfahrung, die immer weniger SchülerInnen erleben dürfen. Eva Szepesi, geboren am 29. September 1932 in Budapest und wohnhaft in Frankfurt am Main, ist Jüdin und eine der letzten Holocaust-Überlebenden, die ihre Erinnerungen an diese Zeit an SchülerInnen weitergeben kann und dadurch einen Raum für erlebte Geschichte im Klassenraum schafft.

Die SchülerInnen der Klasse 7e beschäftigten sich in der Vorbereitung auf das Zeitzeugengespräch mit den Ereignissen zwischen 1933 und 1945 und lernten Frau Szepesis Lebensgeschichte über Zeitungsberichte, Interviewausschnitte und ihr veröffentlichtes Buch „Ein Mädchen allein auf der Flucht: Ungarn – Slowakei – Polen (1944-1945)“ im Politikunterricht ihrer PW-Lehrerin Frau Schmitt kennen. Schnell stellte sich heraus, dass die Kinder ein großes Interesse daran hatten, Frau Szepesi persönlich kennenzulernen – besonderer Dank gebührt hier den Eltern der Klasse für die Vermittlung dieses Gesprächs. Die Klasse erstellte vorab ein großes Wandbild mit vielen Fragen zu den unterschiedlichen Stationen ihres Lebens – von der Kindheit in Ungarn, der Flucht in die Slowakei, der Deportation nach Auschwitz – und füllten diese Phasen mit einer Vielzahl an Fragen, die sie Frau Szepesi bei ihrem Besuch persönlich stellen wollten.

Am 21.6.2022 besuchte Frau Szepesi schließlich das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium. Die SchülerInnen der Klasse 7e hörten Frau Szepesi gebannt zu, während sie von ihrer Kindheit in Ungarn, der überstürzten Flucht in die Slowakei, der Deportation nach Auschwitz (beides bereits alleine, ohne Eltern oder Geschwister), ihre Zeit in dem Konzentrationslager im Alter von 12 Jahren mit der anschließenden Befreiung durch die Rote Armee und den Nachkriegsjahren in Deutschland berichtete. Gegen Ende des Gesprächs erzählte Frau Szepesi abschließend besonders emotional, wie sie nach den vielen Jahren, in denen sie dachte, keine Familienangehörige mehr zu haben, Ende 2021 Verwandte in Israel durch einen Genabgleich fand, und berührte die Klasse damit zutiefst.

Die SchülerInnen bedanken sich ganz herzlich bei Frau Szepesi für die eindrucksvollen und bewegenden Berichte, wodurch ihr Besuch zu einer äußerst unvergleichlichen, wertvollen Erfahrung wurde, welche angesichts der aktuellen Entwicklungen in Europa in ihrer Relevanz einen neuen Stellenwert erhalten hat. Eine Schülergruppe der Klasse 7e schreibt hierzu abschließend in einem Brief an Frau Szepesi:

„Wir werden, solange wir es können, Ihre Geschichte weiterreichen, sodass die schrecklichen Taten nicht wieder auftreten. Wir danken Ihnen für diese wichtige Erfahrung, die wir nicht vergessen werden. Wir werden Sie und Ihre Geschichte in Erinnerung behalten.“ (Yilin, Simon, Leon und Diyo, Kl. 7e)

 

Svenja Schmitt

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