Besuch einer Zeitzeugin in der Klasse 7e
Am 3. Mai 2022 durften wir, die Klasse 7e mit unserer PW-Lehrerin Frau Schmitt, eine besondere Unterrichtsstunde erleben. Wir hatten Besuch von der Zeitzeugin Wilma von Laun, einer bemerkenswerten, rüstigen Bad Homburgerin im Alter von 96 Jahren. Frau von Laun berichtete aus ihrer Jugendzeit während des Zweiten Weltkriegs, den sie teilweise in einer Scheinwerferdivision in Oberschlesien miterlebt hat. Ihre Jugenderfahrungen waren geprägt durch die letzten Kriegsjahre, in denen sie ihre Schulausbildung (sie machte später noch ihr Abitur und studierte Romanistik) für eine Weile unterbrechen musste, da sie als Wehrmachtshelferin eingezogen wurde.
Wir waren tief berührt von ihren emotionalen und persönlichen Kindheits- und Jugenderinnerungen – so lebte sie beispielsweise während ihrer Zeit in Oberschlesien ohne ihre Eltern mit neun weiteren Personen in einem kleinen Bunker. Um den Kontakt mit ihren Eltern zu halten und ihnen das Leben von ihr zu schildern, schrieb sie regelmäßig Briefe. Einen dieser Briefe brachte sie uns mit, sodass wir uns besser vorstellen konnten, was damals in ihr vorhing. Während ihrer Flucht aus Oberschlesien in einen Ort in der Nähe von Leipzig lief Wilma von Laun mit ihren Kameraden pausenlos eine unbeschreiblich lange Zeit, um vor der vorrückenden Roten Armee zu fliehen. In dem Ort schlief sie bei einer Familie, wo sie ein Bett und Essen bekam. Jedoch hörte sie selbst dort unentwegt Schüsse – der Krieg war in ganz Deutschland allgegenwärtig. Nach dem Kriegsende konnte sie das erste Mal ihre Eltern wiedersehen und sie konnte auch ihr Abitur nachholen, trotz der verlorenen Zeit.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau von Laun für diese authentische und sehr berührende Darstellung dieser Kindheits- und Jugenderfahrungen während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Vielen Dank auch an die Eltern der Klasse 7e, die dieses Treffen organisiert und unterstützt haben.
Liv Goll (Schülerin der Klasse 7e)