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Zum 8. März/Weltfrauentag (Internationaler Frauentag): Workshop mit Amnesty International in der Klasse 9 c zum Thema „Frauenrechte sind Menschenrechte“

Zum 8. März/Weltfrauentag (Internationaler Frauentag): Workshop mit Amnesty International in der Klasse 9 c zum Thema „Frauenrechte sind Menschenrechte“

Am 02. März 2020 und am 09. März 2020 waren Frau Meyer und Frau Schäfer von Amnesty International der Gruppe Bad Homburg/Friedrichsdorf in der Klasse 9c, um den Internationalen Frauentag, der am 08. März 2020 stattfand, vor- und nachzubereiten. Seit 1911 feiern Frauen den Internationalen Frauentag, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Seit 1921 wird dieser Welttag immer am 08. März gefeiert und ist in einigen Ländern sogar ein gesetzlicher Feiertag. Thema des Workshops war „Frauenrechte sind Menschenrechte“.

Eingestiegen wurde in den Workshop mit einer kurzen Vorstellung von Frau Meyer und von Frau Schäfer. Frau Meyer lebte als Berufsanfängerin einige Jahre in Bogotá, Kolumbien, wo sie im Alltag viel Armut und vor allem die Verletzung elementarer Menschenrechte mitbekam. Damit fasste sie den Entschluss, nach ihrer Rückkehr nach Deutschland gegen solches Unrecht aktiv zu werden. Diesen setzte sie mit einer mittlerweile viele Jahre andauernden aktiven Mitgliedschaft bei Amnesty International um. Frau Schäfer arbeitete fast 40 Jahre lang in der Entwicklungszusammenarbeit, plante und überprüfte Projekte in etwa 50 Ländern und lebte 13 Jahre permanent in Afrika und im Kaukasus. Dies prägte ihre Erkenntnis, dass es nur bei Achtung der Menschenrechte ein Leben in Frieden und Freiheit, Entwicklung und Wohlstand geben kann.

Danach wurden die Schülerinnen und Schüler gefragt, was sie denn zum Themen Amnesty International, Menschenrechten und zum Internationalen Frauentag wüssten. Hierzu wurde eine Vielzahl von Informationen, wie Nichtregierungsorganisation, Gleichstellung von Mann und Frau, Gewalt an Frauen und vieles mehr genannt. Nach diesem kurzen Brainstorming schauten wir uns einen kurzen Film über Menschenrechte von Amnesty International an, um die zuvor geäußerten Gedanken dann besser strukturieren zu können. Anschließend teilten Frau Meyer und Frau Schäfer jeder Schülerin/jedem Schüler eine Broschüre der Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen aus. Diese sollten genutzt werden, um dann anschließend Bilder von Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen mit dem jeweiligen Artikel der Menschenrechtscharta in Verbindung zu bringen. Es bildeten sich kleine Teams, die im Anschluss an eine Gruppenarbeitsphase ihre Ergebnisse vor der gesamten Klasse präsentierten und anschließend hierzu einen Gallery Walk erstellten. Dieser gibt einen beispielhaften Überblick über Frauenrechte, die an vielen Orten der Welt immer noch missachtet werden. Besonders groß war das Interesse an den Themen „Sexuelle Gewalt“, „Zwangsheirat“ und „Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit“. Im Anschluss an den Gallery Walk sollten die Schülerinnen und Schüler zu Hause dann die Ereignisse rund um den Weltfrauentag verfolgen.Am 09. März 2020 stiegen Frau Meyer und Frau Schäfer damit ein, die Schülerinnen und Schüler zu diesem wichtigen Tag für Frauen zu befragen. Neben internationalen Ereignissen wie z.B. die Aktionen der Frauen in Mexiko wurden auch persönliche Dinge geäußert, z.B. schenkte ein Vater seiner Frau Blumen zum Weltfrauentag oder auch ein Bruder beschenkte seine Schwester mit Blumen. Danach führten Frau Meyer und Frau Schäfer aus, wie sich Amnesty International gegründet hatte und wie viele Mitglieder diese Nichtregierungsorganisation hat. Bei Verstößen gegen die Allgemeinen Menschenrechte geht Amnesty International nach einem Dreischritt vor: 1. Aufdecken: Menschenrechtsverletzungen werden mit Recherchen vor Ort aufgedeckt, 2. Aufklären und Informieren: Presseerklärungen werden verfasst und Öffentlichkeit wird geschaffen und 3. Verändern/Handeln: Durch verschiedene Aktionen zu einem bestimmten Menschenrechtsverstoß wird versucht, eine positive Änderung des Verstoßes herbeizuführen.

Amnesty International legt größten Wert auf seriöse und belastbare Recherchen zu den Verstößen gegen die Allgemeinen Menschenrechte. Erst wenn dies geleistet ist, wird die Öffentlichkeit informiert – nichts fürchten Staaten und vor allem totalitäre Regimes so wie Öffentlichkeit, wenn die von ihnen begangenen Menschenrechtsverletzungen bekannt gemacht werden. Über das öffentlichkeitswirksame Handeln – Aktionen wie Flashmops, Info-Aktionen, Mahnwachen, Apell-Aktionen, Ausstellungen, Briefaktionen u. v. m. – kann viel erreicht werden. Amnesty International wurde 1961 gegründet, hat heute ca. 7 Mio. Mitglieder und ist in ca. 150 Ländern aktiv.

Danach schauten wir den kurzen Film „Amnesty International Signatures“ an, um die Arbeit und Vorgehensweise von Amnesty International besser verstehen zu können. „Signatures“ steht für Unterschriften unter Briefen oder Petitionen. Von Schülerseite wurde gefragt, ob das denn was bringe. Frau Meyer äußerte, dass dadurch eine Menge politischer Druck erzeugt werden könne. Insgesamt gibt es eine Erfolgsquote von schätzungsweise 25 % in den Fällen, derer sich Amnesty International annimmt. Diese Erfolge können z. B. sein: Freilassung aus dem Gefängnis, Aufhebung von Berufsverbot, Hafterleichterungen, Einstellung von Folterungen, Gewährung notwendiger medizinischer Versorgung. Danach wurde auch die Frage gestellt, was denn das Logo von Amnesty International bedeute (Kerze mit Stacheldraht). Frau Meyer und Frau Schäfer äußerten hierzu: Das Symbol der Kerze beruht auf einem alten chinesischen Sprichwort: Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen. Auch wurde auf den Newsletter von Amnesty International verwiesen, auf „Briefe gegen das Vergessen“, Urgent Actions (dringende Aktionen, z.B. gegen Hinrichtungen), Petitionen (verschiedene Menschen können auf einer Liste unterschreiben, jede Unterschrift zählt). Danach erhielten wir einen kurzen Überblick über die Arbeit der Gruppe Friedrichsdorf/Bad Homburg.

Die Aktivitäten der Gruppe umfassen die Organisation von Infoständen, Sammeln von Unterschriften im Rahmen von speziellen Kampagnen (z. B. Länderkampagnen oder besonderen Themen wie Kampagnen gegen Rassismus), Lesungen in Bibliotheken, Ausrichtung von Benefizkonzerten, Menschenrechtsbildung in Schulen u. v. m.

Abschließend traten die Schülerinnen und Schüler in Fünferteams zu einem kleinen Quiz an, um das Erlernte spielerisch zu überprüfen.

Zum Schluss wurde noch Infomaterial zu Amnesty International ausgelegt, ebenso Einzelfall-Beschreibungen mit entsprechender Möglichkeit, die dazugehörigen Petitionen oder Appellbriefe zu unterschreiben.

Wer mehr über die Arbeit der Gruppe Bad Homburg/Friedrichsdort von Amnesty International erfahren möchte, kann sich auf deren Homepage https://amnesty-friedrichsdorf.jimdofree.com/ darüber informieren.

Klaus Fahrer

(Klassenlehrer Klasse 9c)

 

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