Den wachsenden internationalen Verflechtungen trägt ein regelmäßiger Schüleraustausch mit ausländischen Schulen Rechnung.
Diese internationalen Aktivitäten sollen nicht allein zur Erweiterung der Sprachkompetenz, sondern auch zum Verständnis anderer Kulturen beitragen.
So unterhält das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Beziehungen zu Schulen in England, Frankreich, Rußland, Argentinien und den USA. Ferner nimmt die Schule an dem Preisträgerprogramm der Kultusministerkonferenz der Länder teil und ist in jedem Jahr Gastgeber für international zusammengesetzte Gruppen von Schülern, die aufgrund ihres Einsatzes im Fach Deutsch von der Bundesregierung nach Deutschland eingeladen werden.
Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium unterstützt Trimester- und Jahresaufenthalte ihrer Schülerinnen und Schüler im Ausland.
Die Begegnungen mit den anderen Kulturen sind fast immer eine Bereicherung für uns. Das Austauschprogramm mit der Bacup und Rawtenstall Grammarschool in Nordengland stellte keine Ausnahme dar.
Die Reise begann am Frankfurter Flughafen, wo sich die deutsche Gruppe mit Frau Gallet und Frau Scheidhauer zusammentraf. Für viele von uns war das der erste Flug ohne Eltern. Nach der Ankunft in Manchester hatten wir eine Führung durch die Stadt mit einer netten einheimischen Dame.
Manchester beherbergt viele unterschiedliche Stilepochen von der viktorianischen Architektur bis zur Moderne. Es gibt nur wenige Wolkenkratzer, was das Stadtbild angenehm prägt, und überall sieht man die berühmten britischen Bauten aus rotem Ziegelstein.
Die Umstellung auf den Linksverkehr und die britischen Pounds schien am Anfang merkwürdig zu sein, doch nach einigen Straßenüberquerungen und Einkäufen hatten wir uns bereits daran gewöhnt.
Auf dem Busbahnhof von Rawtenstall erwarteten uns unsere Gastfamilien. Wir wurden herzlich aufgenommen und nach Hause gefahren. Am Abend hatte man Zeit die Gastfamilien kennenzulernen.
Die Schule in England war ganz anders als bei uns: sowie äußerlich als auch vom Schulsystem her.
Als wir uns das erste Mal mit dem gelben Schulbus der Bacup and Rawtenstall Grammarschool nährten, kam der Gedanke an Hogwarts.
Obwohl das Gebäude etwas älter war, sah es von innen recht modern aus. Als Erstes fielen die Uniformen, die alle Kinder stolz trugen, auf. Dies sorgte dafür, dass wir, die Austauschschüler, aus der Menge hervor stachen. Ein anderer Unterschied zu unserer Schule war auch, dass die Schüler sich in der ersten Stunde registrierten und dann zu einer Assembler versammelten, und anschließend in ihre Klassenräume begeben, um dann zusammen die aktuellen Nachrichten zu schauen. Außerdem hat diese Schule einige Schulfächer, die wir in Deutschland so in dieser Form nicht haben: Drama, Science und getrennter Sportunterricht. Beim Fach „Drama“ kommt William Shakespeare und die Rhetorik im alten Rom in Erinnerung.
Besonders bemerkenswert fand ich das Interesse der Kinder am Unterricht. Die Teilnahme und die Mitarbeit war sehr rege, alle wollten und konnten etwas beitragen. Unsere Austauschpartner erzählten, dass es eine anspruchsvolle Aufnahmeprüfung für diese Schule gibt, die nicht alle Bewerber bestehen, so dass es ein Grund ist, sich stolz fühlen zu können, dieser Schule anzugehören.
Wir besuchten fast jeden Tag die Schule mit unseren Austauschpartnern und durften am Unterricht teilnehmen. Bei einigen Fächern, wie Mathe oder Science, fiel die Mitarbeit leichter, bei Englisch dagegen konnte man dem Unterrichtsverlauf nur schwer folgen. In den Pausen erkundeten wir die Schule und lernten immer mehr Schüler kennen, denn die Neugier der Engländer an den deutschen Schülern war nicht zu übersehen.
An einem der Tage unternahmen wir zusammen mit den Engländern einen Ausflug nach York, einer Stadt, die dem Big Apple den Namen gegeben hat, allerdings kaum Ähnlichkeiten zu New York aufweist.
Das Wochenende verbrachten wir in unseren Gastfamilien. Wir konnten sie dadurch näher kennenlernen und sich mit ihnen in Ruhe unterhalten. Wir merkten, dass die Unterhaltung auf Englisch von Stunde zu Stunde leichter fiel. Insgesamt wurden wir sehr in das Familienleben und den Alltag der englischen Familien eingebunden.
Am letzten Tag gingen wir gemeinsam zum Bowling. Es war eine schöne Zeit, die wir zusammen verbrachten.
Es fiel uns sehr schwer, sich von den Austauschpartnern und ihren Familien zu trennen, als wir uns am letzten Tag auf den Weg nach Hause begaben. Doch tröstend wussten wir, dass wir uns noch später in Deutschland wiedersehen werden.
Schließlich beruht dieser Austausch ja auf Gegenseitigkeit, was bedeutete, dass die Engländer uns bald besuchen werden. Darauf konnten wir uns schon freuen!
Endlich kam dieser Tag, auf den wir bereits seit Langem warteten. Nach der Schule gingen wir unsere Austauschpartner am Bahnhof abholen. Es war ein richtig schönes Wiedersehen.
Nun konnten wir den Engländern unsere Familien vorstellen.
Die darauf folgende Tage besuchten die englischen Korrespondenten mit uns die Schule. Zusätzlich hatten sie auch ein von Frau Gallet organisiertes Rahmenprogramm, wie zum Beispiel eine Tour durch Bad Homburg oder eine Führung durch die Schule. Ansonsten aber nahmen sie an unserem Unterricht teil und versuchten mitzukommen.
Das Wochenende verbrachten unsere Gäste mit den jeweiligen Familien, die ein Programm vorbereiteten. Die Meisten entschieden sich für einen Stadtbummel durch Frankfurt.
Am folgenden Montag fuhren wir mit Frau Gallet und Herrn Wenig nach Heidelberg. Dort war eine Stadtführung eingeplant und dann hatten wir die Möglichkeit in Gruppen selbständig die alte Stadt zu erkunden. Die Engländer kauften Souvenirs für ihre zu Hause gebliebenen Freunde und Familien.
Am letzten Abend vor dem Abflug gingen wir zusammen Bowlen, genauso wie wir es auch in England am letzten Abend taten.
Insgesamt fanden wir den Austausch sehr gut gelungen und einige von uns würden gerne wieder die Bacup und Rawtenstall Grammarschool besuchen.
Wir bedanken uns sehr bei all denjenigen, die diese wundervolle Erfahrung für uns ermöglicht haben, insbesondere bei Frau Gallet, Frau Scheidhauer, der Bacup und Rawtenstall Grammarschool und natürlich bei unseren Gastfamilien, Austauschpartnern und Eltern.
Zur Webseite der Grammarschool
Seit 2006 führt das KFG alle zwei Jahre einen GAPP-Austausch (German American Partnership Program, gefördert durch den Pädagogischen Austauschdienst) mit der Hotchkiss School, einem privaten Internat, im Norden von Connecticut, USA, durch. Unsere Schülerinnen und Schüler sind in den Dorms der AustauschschülerInnen untergebracht und erleben eine ganze Woche das Internatsleben hautnah: nehmen gemeinsam im Speisesaal alle Mahlzeiten ein, besuchen den Unterricht und nehmen an Sportveranstaltungen teil. Zudem bleibt auch genügend Zeit, die Umgebung in Neu England kennen zu lernen.
Zum krönenden Abschluss der Fahrt verbringen wir 4 Nächte in New York City bevor wir wieder zurück nach Bad Homburg fliegen.
Ansprechpartner für den USA-Austausch ist Frau Anna Wunderer.
Im Jahr 1999 wurde zwischen dem Kaiserin-Friedrich-Gymnasium und dem Collège/Lycée Sainte-Croix in Neuilly sur Seine ein Schüleraustausch ins Leben gerufen. Neuilly ist ein wohlhabender Vorort am westlichen Rand von Paris, unweit des Arc de Triomphe. Die Schule ist eine private katholische Schule.Es gibt zurzeit zwei Austauschfahren, die beide auf grosse Resonanz stoßen.
In der 8. Jahrgangsstufe dauert der Austausch 8 Tage. In dieser Zeit besuchen die Schüler an 3 Vormittagen den Unterricht in der Partnerschule. In der restlichen Zeit entdecken sie im Rahmen eines abwechslungsreichen Besuchprogramms ausgewählte Sehenswürdigkeiten im Umfeld der jeweiligen Schulen in Paris bzw. Bad Homburg.
In der E1/2 gibt es seit 2009 einen 3-wöchigen Austausch. Die Austauschschüler besuchen den ganztägigen Unterricht und erleben das jeweilige Schulsystem dadurch intensiver. Sie werden dabei voll ins Unterrichtsgeschehen integriert. An 2 Nachmittagen pro Woche besuchen sie in Begleitung einer französischen Lehrkraft Sehenswürdigkeiten in Paris. Die Gastfamilien ergänzen das kulturelle Programm an den Wochenenden oder die Schüler erkunden auf eigene Faust ihre neue Umgebung. Dank seiner Intensität und Dauer bietet dieser Austausch sprachlich und kulturell viel mehr Möglichkeiten, Land und Leute und sowie die Sprache besser kennen zu lernen. Zuständig für diese Austauschfahrten sind Carine Brunk für die E-Stufe und Ruprecht Unckell für die 8. Jahrgangsstufe.
Mit dem Schuljahr 2005/2006 wurde der Schüleraustausch mit dem Kaiserin-Friedrich-Gymnasium in Bad Homburg und dem Peterhofer „Gymnasium Imperator Alexander II“ reaktiviert. Seitdem fahren alle zwei Jahre KFGSchüler, die Russisch lernen, mit ihrer Russischlehrerin Frau Gehrke für zehn Tage nach Peterhof. Im Mai 2012 begleitete die Schulleiterin Frau Zinke die Gruppe.Dort wohnen die Bad Homburger in russischen Familien. Jeder Vormittag in Peterhof beginnt mit dem Besuch des russischen Gymnasiums, wobei die deutschen Schüler den Unterricht mit ihren russischen Partnern in den verschiedensten Fächern gemeinsam besuchen. Nachmittags werden die historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten von Peterhof und St. Petersburg besichtigt. Dazu gehören: Eremitage, Isaak-Kathedrale mit Kolonade (Aussichtsplattform), der Katharinen Palast mit dem berühmten Bernsteinzimmer in Puschkin, eine Schifffahrt auf den Flüssen und Kanälen von St. Petersburg, sowie eine Busfahrt mit Stadtführung durch die russische Metropole. Der Gegenbesuch der russischen Schüler findet in zeitlicher Nähe vor oder nach unserem Besuch statt.
Schüleraustausch mit Spanien / Die Spanier zu Besuch in Bad Homburg – ein Erfahrungsbericht
Hastig packen wir unsere Sachen zusammen und rennen voller Vorfreude in Richtung Tablinum. Aufregung packt uns, als wir durch die Glastür die spanischen Austauschschüler erblicken. Mit schnellen Blicken suchen wir ein uns bekanntes Gesicht. Nach anfänglicher Zurückhaltung gehen wir auf unsere Austauschpartner zu und wechseln die ersten Worte. Anschließend nehmen wir ihre Koffer und machen uns auf den Weg nach Hause.
Nun hatte jeder Zeit seine Familie besser kennen zu lernen und zusammen ein erlebnisreiches Wochenende zu verbringen. Die anfängliche Schüchternheit legte sich schnell und wir hatten viel Spaß zusammen.
Am Montag traf sich die gesamte Gruppe nach der Begrüßung durch Frau Zinke in der Cafeteria für den ersten gemeinsamen Ausflug nach Frankfurt. Eine gemeinsame Stadtbesichtigung mit Kurzvorträgen der deutschen Schüler stand auf dem Programm. Bekannte Gebäude wie die EZB, die Alte Oper und der Römer waren die Highlights. Schließlich hatten wir Zeit zur freien Verfügung, die die meisten für einen kleinen Snack im MyZeil nutzten. Nach dieser kleinen Pause machten wir uns auf den Weg zur Eissporthalle in Frankfurt zum gemeinsamen Schlittschuhlaufen.
Am folgenden Tag besuchten wir Marburg. Um 7:30 Uhr trudelten alle langsam mit verschlafenen Augen in dem Bad Homburger Bahnhof ein. Nach der 2-stündigen Zugfahrt wurden wir in Marburg von schönstem Sonnenschein begrüßt. Zunächst stand eine Stadtführung auf dem Programm, wobei Deutsche und Spanier in getrennten Gruppen auf diese Weise Marburg kennen lernten. Danach hatten wir noch etwas Zeit um gemeinsam etwas zu essen und die Stadt zu erkunden. Nach einem langen Tag fuhren wir zufrieden aber auch erschöpft mit der Bahn nach Hause.
Am Mittwoch machten die spanischen Schüler eine Stadtrallye durch Bad Homburg, während die deutschen Schüler einen ganz normalen Schulalltag erlebten. Abends fand die Abschlussfeier in der Kegelhalle der Albin-Göring-Halle statt. Wir hörten Musik, aßen mitgebrachtes Essen und kegelten gemeinsam.
Am Donnerstag verbrachten die deutschen Schüler erneut einen ganz normalen Schultag, während die spanischen Schüler sich zur Entdeckung des Dialogmuseums nach Frankfurt aufmachten.
Am Morgen des letzten Tages herrschte bedrückte Stimmung, da wir uns nun von unseren Austauschpartnern verabschieden mussten. Die Spanier verbrachten den letzten Vormittag noch in Frankfurt, bevor sie zurück nach Barcelona flogen.
Die Eindrücke, die wir über die Woche gesammelt haben sind unvergesslich und unersetzlich. Wir haben neue Freundschaften geschlossen und freuen uns schon sehr auf unseren Besuch in Spanien und darauf, alle wieder zu treffen! ¡Nos vemos pronto en Barcelona!
Lara, Amelie, Moritz (9c) und Max (9ac)