Leitgedanken
Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler auf ein Studium oder eine Berufsausbildung bestmöglich vorbereiten und ihnen unterschiedliche, aber gleichwertige Möglichkeiten und Formen der Welterschließung aufzeigen. Dabei sind wir bestrebt, die Fähigkeit und Bereitschaft der Jugendlichen zu entwickeln, in einer demokratischen Gesellschaft sachkompetent, selbstbestimmt und sozial verantwortlich zu handeln. Dazu benötigen sie breit gefächerte Kenntnisse, methodische und kommunikative Fertigkeiten, aber auch eine in ihrer emotionalen und kreativen Dimension entfaltete Persönlichkeit.
Im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung ist uns die Vermittlung von Fachwissen ebenso wichtig wie die Weitergabe ethischer und sozialer Werte. Leitlinien unserer Unterrichtsarbeit sind daher neben der Wissensvermittlung die Förderung eigenverantwortlichen und kooperativen Lernens, die Ausbildung kommunikativer Kompetenzen sowie die Vernetzung von Wissen im fächerverbindenden Lernen. Wir wollen schülerorientiert und praxisbezogen unterrichten, Leistung fordern und nach Neigung und Begabung individuell fördern.
Im schulischen Zusammenleben sollen freundliches Miteinander, Rücksichtnahme, gewaltfreies und verantwortliches Handeln eingeübt und gepflegt werden. Wir streben ein Schulklima an, das von gegenseitiger Wertschätzung, von Offenheit und von konstruktiver Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten geprägt ist.
Struktur des Schulprogramms
Die klassische Form des Schulprogramms war in früheren Jahren eine Abbildung der Schule, des Profils und ihrer Aktivitäten und weniger die Konkretisierung bestimmter Vorhaben. Heute bildet das Schulprogramm die Grundlage für Schulentwicklungsarbeit und stellt neben einer Bestandsaufnahme aktuelle Vorhaben detailliert dar. Dabei werden kurz-, mittel- und langfristige Ziele definiert, Zuständigkeiten festgelegt sowie Zeitfenster und Evaluationsmaßnahmen detailliert berücksichtigt.
Im Hessischen Referenzrahmen Schulqualität (HRS) wird die Relevanz der Schulprogrammarbeit wie folgt beschrieben: „Mit Hilfe der Schulprogrammarbeit und der Pflege von Qualitätsverfahren (zum Beispiel interne Evaluation) versichert sich die Schulgemeinde über den aktuellen qualitativen Stand der Schulentwicklungsarbeit und entwickelt sich partizipativ, transparent, gesteuert sowie selbstständig weiter. Daneben kommt die Schule verlässlich ihrer Verantwortung zur Qualitätsentwicklung und -sicherung der pädagogischen Arbeit nach.” (HRS, 2021, S. 19).
Unser Schulprogramm wird derzeit überarbeitet. Aktuell werden prioritär die folgenden Entwicklungsvorhaben in schulischen Gremien und bearbeitet:
1. Medienbildungskonzept
Die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Medien ist in einer medial geprägten Gesellschaft ein zentraler Bestandteil schulischer Bildungsprozesse. Dazu zählen sowohl der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien als auch der pädagogisch sinnvolle Einsatz dieser im Unterricht sowie die Erprobung neuer Lehr- und Lernformen. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen bis zum Erwerb des Abiturs alle Kompetenzen im Bereich der Medienbildung erworben haben.
2. LemaS (Leistung macht Schule)
Individuelle Begabungen und Interessen einzelner Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen, sie zu beraten und in ihren Stärken fördern sind die zentralen Zielsetzungen im Rahmen des LemaS-Projektes.
Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium wurde 2017 ausgewählt, um an der gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler teilzunehmen. Damit verbunden ist an unserer Schule die verstärkte Förderung individueller Begabungen der Kinder im Unterricht und außerunterrichtlich. Wir haben dazu gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Rahmen eines Forschungsverbundes sowie der Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums Konzepte und Strategien für ein leistungsförderliches Schulklima und eine gezielte Talentförderung im Regelunterricht sowie außerhalb des Regelunterrichts entwickelt und integrieren diese nun schrittweise in unser Schulkonzept.
Grundsätzlich werden alle Schülerinnen und Schüler durch die phasenweise offenere und komplexere Form des Unterrichts angesprochen und es zeigen sich Interessen und Begabungen, die vorher verborgen geblieben sind. Gezielt können aber auch einzelne Schülerinnen und Schüler mit herausragenden Begabungen besonders gefördert werden, indem alternative Arbeitsformen im Unterricht und Enrichment-Angebote genutzt werden können.
Folgende Bausteine wurden an unserer Schule in den vergangenen zwei Jahren verstärkt entwickelt:
- Erstellung komplexer Lernprodukte im Unterricht (auch mittels digitaler Medien), insbesondere in den Fremdsprachen
- offene, problemlösende Aufgabenformate im MINT-Bereich
- Pilotprojekt „Drehtür/ Forscherlabor“ im MINT- Bereich zur Vorbereitung auf nationale und internationale Wettbewerbe z.B. CanSat, Robotics
- Wettbewerbe im naturwissenschaftlichen und fremdsprachlichen Bereich, z.B. Chemie mach mit, Fremdsprachenwettbewerb etc.
- Kooperationen u.a. mit dem English Theatre, dem Sinclair-Haus und der Stadtbibliothek zur Förderung sprachlich und künstlerisch begabter Schülerinnen und Schüler
- MINT AG/-Nachmittage geleitet von Oberstufenschülerinnen und -schülern für Sek. I und schulformübergreifend
- Einführung der Digitalen Drehtür Hessen mit zahlreichen Enrichment-Angeboten in unterschiedlichen Fachrichtungen
- Jugend debattiert und Jugend gründet zur Unterstützung gesellschaftlich besonders interessierter Schülerinnen und Schüler der Sek. II
Ein zentraler Baustein bildet das Beratungskonzept mit dem Ziel, Stärken und Interessen einzelner Schülerinnen und Schüler zu erkennen, diese zu bestärken und weitere Fördermöglichkeiten mit den Kindern und Eltern zu besprechen. Momentan besteht unser Beratungsteam aus drei Lehrkräften, die in diesem Bereich als Beratungslehrkraft qualifiziert und zertifiziert sind. In der Regel werden die Beratungslehrkräfte durch die Klassen- oder Fachlehrerinnen/-lehrer auf einzelne Schülerinnen und Schüler aufmerksam gemacht, die durch ein besonderes Interesse im Unterricht auffallen. Die Eltern werden aber auch direkt durch Lehrkräfte kontaktiert. Im nächsten Schritt werden dann Gespräche mit dem Kind und den Eltern geführt, Stärken analysiert und Fördermöglichkeiten im Enrichment-Bereich aufgezeigt. Im Falle einer Vermutung auf Hochbegabung erfolgen weitere Gespräche mit zwei Lehrkräften des Teams Hochbegabung.
Der Stand des Entwicklungsprozesses im Bereich LemaS wird kontinuierlich in den schulischen Gremien vorgestellt und beraten. Auch auf den Sitzungen des Schulelternbeirats erfolgt eine regelmäßige Information sowie der Gedankenaustausch.