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Exkursion nach Weimar/Buchenwald

Exkursion nach Weimar/Buchenwald

Vom 27. bis 28. April hatten der Deutsch-Leistungskurs von Frau Blatt zusammen mit dem Geschichts-Leistungskurs von Frau Michel (beide Q2) das Privileg, an jeweils einem Tag die Stadt Weimar zu erkunden und die Gedenkstätte Buchenwald zu besichtigen. Erst im kommenden Jahr wird, wie vor der Corona-Pandemie üblich, wieder der ganze Jahrgang des KFG diese Exkursion unternehmen.

Am Donnerstag ging es früh morgens mit einem Reisebus von Bad Homburg aus nach Weimar. Nach der Ankunft um 10 Uhr, begannen wir dort unseren Stadtrundgang. Dieser bestand aus dem Besuch von Goethes Gartenhaus sowie seinem Wohnhaus am Frauenplatz. Des Weiteren nahmen wir an einer Führung durch die Anna-Amalia Bibliothek teil, die nicht nur den berühmten Rokokosaal beinhaltet, sondern auch den sehr beeindruckenden Bestand von ungefähr einer Millionen Bücher und Medien. Der Deutsch-Lk besuchte außerdem das Schillerhaus. An Denkmälern und Erinnerungsorten in der Stadt, wie den Statuen von Goethe und Schiller auf dem Theaterplatz oder zum Beispiel vor dem Bauhaus Museum, tauchten wir in die Weimarer Geschichte und die kulturelle Vergangenheit der Stadt ein und schlüpften selbst mithilfe unserer kreativen Vorträge u.a. in die Rolle von Goethes Ehefrau, Christiane (geborene Vulpius), Schiller und Herzogin Anna Amalia. Einige Schülerinnen und Schüler ließen ihren Kurs während eines Vortrags zum Bauhaus selbst kreativ werden, andere entwickelten ein Rätsel zu Johann Sebastian Bach und Friedrich Nietzsche. Diesen ersten Tag rundeten wir mit einem gemeinsamen Essen beim Italiener ab. 

Am Freitag fuhren wir mit dem Bus zur Gedenkstätte Buchenwald, wo wir zuerst einen Einführungsfilm sahen. Daraufhin erkundeten wir mithilfe des Audioguides das Gelände des ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald, in dem in der NS-Zeit Menschen Opfer unvorstellbaren Leids wurden. Besonders eindrücklich waren der Arrestzellenbau, wo Gefangene in Einzelhaft grausam gefoltert wurden, und das Krematorium, das sowohl Tatort von Ermordungen als auch der menschenverachtenden Verbrennung war. Im Museum der Gedenkstätte informierten wir uns über die Geschichte des Konzentrationslagers. Anhand ausgewählter Exponate erarbeiteten und präsentierten wir uns gegenseitig die Biografien ehemaliger Häftlinge. 

Diese Exkursion hat uns vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich nicht nur an die Höhepunkte deutscher Geschichte, sondern auch an die Opfer der Konzentrationslager zu erinnern. Weimar als Ort der Weimarer Klassik und Buchenwald als ein Ort von NS-Verbrechen trennen scheinbar Welten, sie liegen aber nicht nur räumlich so nah beieinander: Wir lernten in der Gedenkstätte, dass die Stadt Weimar u.a. in die Verwaltung des Konzentrationslagers Buchenwald verwickelt war. Dieser „Rückfall in die Barbarei“ war möglich, obwohl Goethe doch bereits forderte „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen.“

(Autorin: Sophie von Seidel, Geschichts-LK; Redaktion: Isabella Michel und Martina Blatt)

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